Krankheitsbild: Chronische Schmerzen

Krankheitsbild: Chronische Schmerzen

Rund 12 Millionen Deutsche leiden unter chronischen Schmerzen. Im Gegensatz zum akuten Schmerz, der ein Warn- oder Schutzsignal für den Körper ist, kann der chronische Schmerz zu einem eigenständigen Krankheitsbild werden.

Chronische Schmerzen

Was sind chronische Schmerzen?

Schmerzen empfinden wir über das Nervensystem. Dieses besteht aus dem zentralen Nervensystem, zu dem das Gehirn, das Rückenmark und das periphere Nervensystem gehören, in dem Nerven die Informationen vom Gehirn und vom Rückenmark an die Körperteile und zurück übertragen. Wenn wir uns in den Finger schneiden, empfinden wir akute Schmerzen. Ist aber das zentrale oder periphere Nervensystem gestört, kann dies zu chronischen, also dauerhaften und immer wiederkehrenden Schmerzen führen. Hierbei verlieren die Schmerzen ihre eigentliche Warnfunktion und verselbstständigen sich.

Von chronischen Schmerzen spricht man bei dauerhaften und wiederkehrenden Schmerzen. Die häufigsten Schmerzformen sind:

  • Rückenschmerzen
  • Kopfschmerzen
  • Rheumatische Schmerzen
  • Neuropathische Schmerzen (Nervenschmerzen)
  • Fibromyalgie (Weichteilbeschwerden)
  • Degenerative Schmerzen (Arthrose, Osteoporose)
  • Tumorschmerzen
  • Phantomschmerzen (unter anderem nach Amputationen)
  • Schmerzen, die psychische Auslöser haben

Diagnostik bei chronischen Schmerzen

Eine umfangreiche Schmerzanamnese ist uns sehr wichtig. Wir befragen Sie zu Ihren Schmerzen und untersuchen Sie gründlich – orthopädisch wie schmerztherapeutisch. Für eine genaue Analyse Ihrer chronischen Schmerzen nutzen wir bildgebende Diagnostik wie Röntgen, Ultraschall, Magnetresonanztomografie (MRT) und Computertomografie (CT). Auch Blutuntersuchungen oder elektrophysiologische Untersuchungen (wie Messung der Nervenleitungsgeschwindigkeit) können Aufschluss über die Ursache der Schmerzen geben. Die manualtherapeutische Diagnostik nutzen wir um Bewegungsabläufe und den Bezug zu Ihren Schmerzen zu analysieren.

Ein frühzeitig durchgeführtes psychologisches Konsil kann helfen, psychische und psychosomatische Begleiterkrankungen zu diagnostizieren, die Krankheitsbewältigung zu verbessern und, wo erforderlich, die Weichen für eine fach-psychotherapeutische Weiterbehandlung zu stellen. 

Wie wir chronische Schmerzen behandeln: Therapie

Chronische Schmerzen sind eine komplexe Erkrankung, die von Beginn an gezielt behandelt werden muss. Daher bieten wir verschiedene Therapien an.

Konservative (nicht-operative) Therapien:

  • Multimodale Komplextherapie mit Infusionen (Zuführung von Flüssigkeit): Die multimodale Komplextherapie des Bewegungsapparates ist eine neuartige Behandlungsmethode bei chronischen Schmerzzuständen (z. B. Wirbelsäulenleiden einschließlich Tumorleiden). Fachleute aus mehreren medizinischen Disziplinen (u. a. Physiotherapie, Anästhesiologie und Psychologie) arbeiten zusammen auf Grundlage eines ärztlichen Behandlungsplanes. Das Behandlungskonzept schließt zudem intensive Information und Schulung, psychotherapeutische Maßnahmen und weitere Bausteine ein
  • Physikalische Medizin in Einzel- und Gruppentherapie: Dabei kommen Mooranwendungen, Elektrotherapie, Ultraschall, Manuelle Therapie, Medizinische Trainingstherapie, Sport- und Bewegungsprogramme, Rückenschule, Entspannungstherapie, aktive und passive Muskelaufbauübungen zum Einsatz
  • Lokale Injektionen: Bei akuten Schmerzen sind Injektionen eine schnell wirksame Therapieform, um den Schmerz zu lindern und bei wiederholter Anwendung die Entzündung abzubauen. Dabei kommen homöopathische Wirkstoffe sowie Lokalanästhetika oder Kortison zum Einsatz. Die Injektion erfolgt lokal am Schmerzpunkt oder in die betroffenen Gelenke. Auf diese Weise können Schmerzen und Funktionsstörungen gezielt behandelt werden

Operationsmethoden:

Wenn Ihre Schmerzen weiter bestehen, Sie in Ihrem Alltag einschränken und konservative Therapien nicht mehr anschlagen, kann eine Operation sinnvoll sein. Im Zentrum für Wirbelsäulenerkrankungen können wir folgende Operationen durchführen.

  • Dekompression: die kontrollierte stufenweise Verminderung des Umgebungsdrucks zur Verhinderung einer Dekompressionskrankheit
  • Versteifung (Spondylodese): Hierbei werden einzelne Wirbelkörper durch Platten und Schrauben miteinander verbunden. Eine Wirbelsäulenversteifung wird nur bei schwerwiegenden Erkrankungen und Verletzungen der Wirbelsäule durchgeführt, etwa nach unfallbedingten Wirbelbrüchen
  • Kyphoplastie: minimal-invasives Verfahren zur Therapie von Wirbelfrakturen der mittleren und unteren Brustwirbelsäule und Lendenwirbelsäule

Im Anschluss an eine konservative oder operative Behandlung können wir ggf. auch Rehabilitationsmaßnahmen einleiten.

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Wer Sie behandelt

Dr. med. Kathrin Teube

Dr. med. Kathrin Teube

Oberärztin der Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin, Schmerztherapeutin

MEDICLIN Waldkrankenhaus Bad Düben

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