Geriatrie und Alterstraumatologie

Geriatrie und Alterstraumatologie

Wir behandeln interdisziplinär mit einem spezialisierten Team ältere (ab 70 Jahren) und hochaltrige Patienten nach akuten Verletzungen, chronischen Erkrankungen des Bewegungssystems oder mit symptomatischen, die Lebensqualität beeinträchtigenden, Mehrfacherkrankungen.

Unser Fachbereich für Geriatrie und Alterstraumatologie

Geriatrie (Altersmedizin)

Die Geriatrie ist ein medizinischer Fachbereich zur Versorgung akut erkrankter meist älterer Patienten ab einem Lebensalter von 70 Jahren. Häufig sind Mehrfacherkrankungen, Neuerkrankungen mit Instabilität einzelner Körperfunktionen oder spezielle alterstypische Symptome ein Grund zur Behandlung.

Die Mehrzahl der Patienten, die von Geriatrischer Medizin profitieren, gehört der Altersgruppe der über 80-Jährigen an. Da häufig Gebrechlichkeit und Multimorbidität (das Auftreten mehrerer Erkrankungen) vorliegen, ist die Versorgung bei uns stets ganzheitlich.

Auch eine vorliegende Pflegebedürftigkeit ist kein Hinderungsgrund zur Durchführung einer qualifizierten geriatrischen Behandlung.

Erkrankungen im hohen Lebensalter können unterschiedlich ausgeprägt sein und sich somit auch sehr unterschiedlich darstellen. Diagnostik und Behandlung werden dadurch schwieriger und der Erfolg einer medizinischen Versorgung kann sehr unterschiedlich aussehen oder auch erst verzögert eintreten.

Individuelle Ziele erreichen

Um Ihre individuellen Ziele zu erreichen, behandeln wir Sie im interdisziplinären geriatrischen Team. Mitarbeiter verschiedener Berufsgruppen, z. B. Physiotherapeuten, Ergotherapeuten, Logopäden oder Neuropsychologen stimmen sich unter fachärztlicher Anleitung eines Altersmediziners ab, um Sie optimal zu behandeln. Ihr funktioneller Status, z.B. Mobilität, Koordination und Hirnleistung, soll verbessert werden, um wieder eine selbstbestimmte Teilhabe am Leben zu erreichen.

Auch die spezielle geriatrische Pflege nutzt die therapeutischen Ansätze zur Förderung Ihrer Selbstständigkeit und Teilhabe am Leben. Unsere Sozialarbeiter unterstützen Sie bei die Organisation weiterer Versorgung wie ambulante Pflege, Hilfsmittel und Betreuung. Bei Bedarf bieten wir auch soziale Unterstützung an.

Die Geriatrie ist damit eine medizinische Spezialdisziplin, die sich mit den körperlichen, geistigen, funktionalen und sozialen Aspekten bei der Versorgung von akuten und chronischen Krankheiten alter Patienten sowie deren spezieller Situation am Lebensende befasst. Das umfasst sowohl Prävention als auch Rehabilitation und Frührehabilitation.

Alterstraumatologie (Spezialisierte Medizin bei Verletzungen älterer Patienten)

Die Alterstraumatologie ist ein noch junger interdisziplinärer Bereich der Altersversorgung. Wir behandeln ältere (ab 70 Jahren) und hochaltrige Patienten (ab 85 Jahren) nach einem Sturz oder Knochenbruch. Unfallchirurgen/Orthopäden und Geriater arbeiten gemeinsam, von der Aufnahme bis zur Entlassung.

Zu den häufigsten Knochenbrüchen im Alter, die stationär behandelt werden, zählen u. a.:

  • Hüftfraktur (coxale Fraktur)
  • Oberarmfraktur (Humerusfraktur)
  • Wirbelkörperfraktur und
  • Beckenfraktur.

Diese Verletzungen entstehen meist durch Stürze im höheren Lebensalter. Auch ein leichter Sturz kann schon zu einem Knochenbruch führen. Die Knochenqualität und -stabilität nimmt mit zunehmendem Alter, vor allem bei Mehrfacherkrankungen und infolge von Osteoporose ab. Nach einem Sturz oder bei Fehlbelastung ist es daher oft nötig,  den Knochen operativ oder auch konservativ (nichtoperativen) zu stabilisieren. Wichtig ist dabei auch immer eine diagnostische Abklärung der Sturzursache. Wir wenden frühzeitig rehabilitative und ganzheitliche Therapien an, um bei unseren Patienten eine neue Aktivitätsebene zu erreichen.

Die Betroffenen sind durch die Schmerzen und die Versorgung der Fraktur oft sehr beeinträchtigt und benötigen intensive Unterstützung. Komplizierte Brüche entstehen besonders, wenn bereits eine Prothese im Bereich der großen Gelenke wie Hüfte und Knie vorhanden ist (periprothetische Frakturen).

Interdisziplinäre Konzepte

Mit dem Ziel die Versorgung an die Bedürfnisse des Betroffenen anzupassen, setzen wir interdisziplinär abgestimmte Behandlungskonzepte in einem zertifizierten AltersTraumaZentrum ein. Studien belegen, dass diese gemeinsame Versorgung im Team die Lebensqualität des Patienten verbessert und die Sterblichkeit senkt.

Wir prüfen die Behandlungsabläufe regelmäßig und passen die Prozesse der Versorgung immer wieder neu an.

Bei der Behandlung von Brüchen im fortgeschrittenen Alter steht die möglichst schnelle Wiederherstellung der eigenständigen und schmerzarmen Beweglichkeit im Vordergrund.  Eine längere Bettlägerigkeit sollte wegen drohender Infektionen (z. B. Lungenentzündung), Muskelabbau (Muskelatrophie), Blutgerinnselneigung (Thrombosen) und Gefahr eines Darmverschlusses (Ileus) unbedingt vermieden werden.

Was wir behandeln

  • Akute und chronische Schmerzsyndrome
  • Allgemeine Instabilität des Bewegungssystems
  • Anämie (Blutarmut)
  • Arterielle Hypertonie (Bluthochdruck)
  • Dekubitus
  • Delir
  • Demenz
  • Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit)
  • Gangstörungen
  • Herzinsuffizienz
  • Mangelernährung
  • Mangelernährung
  • Myokardinfarkt (Herzinfarkt)
  • Osteoporose, Sarkopenie (Knochen- und Muskelschwund)
  • Postoperatives Delir, Hirnleistungsstörungen/Delir (Verwirrtheit)
  • Prellungen
  • Refrakturen, periprothetische Frakturen
  • Schädelhirntrauma
  • Schwindel
  • Sturzfolgen
  • Verletzungen/Frakturen der Hüftregion und des Oberschenkels
  • Verletzungen/Frakturen der oberen Extremität (Oberarm, Unterarm, Handgelenk, Hand)
  • Verletzungen/Frakturen der Wirbelsäule
  • Verletzungen/Frakturen des Beckens
  • Vorhofflimmern (Herzrhythmusstörungen)

Wie wir Sie behandeln

Wir wenden ein interdisziplinäres Versorgungskonzept vor, während und nach einer operativen Behandlung an. Um individuelle Therapieziele zu erarbeiten, nutzen wir strukturierte und interdisziplinär abgestimmte Behandlungspfade.

Diagnostik

Bei der Aufnahme geriatrischer Patienten setzen wir je nach Bedarf diese diagnostischen Methoden ein:

  • Geriatrisches Assessmentverfahren: Wir schätzen anhand verschiedener Tests die Fähigkeiten des Patienten ein. Für die Identifikation der Sturzgefährdung, Analyse des Herzrhythmus, Einstellung des Blutdrucks und Bewertung der Hirnleistung gibt es z. B. spezielle Parameter, aus denen wir Therapien ableiten können.
  • Interdisziplinäre diagnostische Abklärung
  • Analyse der Sturzrisikofaktoren und des Ganges
  • Ausstellung eines Sturzpasses (Umgang mit erkannten Sturzrisikofaktoren)

Behandlung

Unsere Behandlung und Beratung ist immer individuell, wir beachten dabei selbstverständlich den Patientenwillen und vorliegende Vorsorgevollmachten oder Betreuungsregelungen. Wir beraten Patienten und deren Angehörige zu unserem ganzheitlichen Behandlungsansatz.

Wir nutzen die sogenannte frührehabilitative geriatrische Komplexbehandlung nach §39 SGB V (Krankenhausbehandlung):  Wir integrieren erste rehabilitative Maßnahmen in die stationäre Akutbehandlung des Patienten, um eine Frühmobilisation zu ermöglichen.

Wir arbeiten nach einem Konzept, das sich am Kriterienkatalog des AltersTraumaZentrums der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie orientiert. Unsere Visiten werden durch Geriater und Orthopäden bzw. Unfallchirurgen durchgeführt.

Was bei der Behandlung älterer Menschen wichtig ist

  • Ältere Menschen leiden häufig unter Schmerzen, wir setzen daher eine spezielle Schmerztherapie ein.
  • Wir prüfen die Medikation unserer Patienten unter geriatrischen Gesichtspunkten und passen die Medikation ggf. an. 
  • Bei Sturzangst leiten wir eine Behandlung zur Sturzprophylaxe ein.
  • Auch die Identifikation und Behandlung bei Mangelernährung ist in der Geriatrie ein wichtiger Bestandteil. Wir sprechen ggf. auch Überleitungsempfehlungen in die ambulante Versorgung aus.
  • Wir bieten bei Bedarf eine palliative Versorgung am Lebensende.
  • Bei geriatrischen Frakturpatienten, z. B. Patienten mit Knochenbrüchen, geht es uns zunächst um eine sogenannte interdisziplinäre präoperative Optimierung. Wir beurteilen, ob eine Operation möglich ist und versorgen Sie alterstraumatologisch perioperativ (vor, während und nach der OP) und in der postoperativen Phase (nach OP) im speziell geschulten Team. Sie haben in den einzelnen Bereichen feste Ansprechpartner, die Ihre Versorgung anleiten und überwachen.

Patientenanmeldung (für Zuweiser)

Weitere Informationen zum Download

Wer Sie behandelt

Jens Hero Schumacher

Jens Hero Schumacher

Chefarzt für Geriatrie und Alterstraumatologie

MEDICLIN Waldkrankenhaus Bad Düben

Dr. med. Jacqueline Repmann

Dr. med. Jacqueline Repmann

Ärztliche Direktorin, Chefärztin der Klinik für Orthopädie

MEDICLIN Waldkrankenhaus Bad Düben

Wie Sie uns kontaktieren können

Benjamin Pfeifer

Benjamin Pfeifer

Koordinator Einweiser- und Patientenmanagement

MEDICLIN Waldkrankenhaus Bad Düben

Daniela Enge

Daniela Enge

Chefarztsekretariat Geriatrie und Alterstraumatologie

MEDICLIN Waldkrankenhaus Bad Düben