
Krankheitsbild: Arthrose
Arthrose ist eine Verschleißerkrankung der Gelenke, bei der die Schutzschicht zwischen den Knochenenden sich abbaut. Die Knochen reiben aufeinander, was Schmerzen verursacht.
Was ist Arthrose?
Praktisch alle Gelenke können von Arthrose (Gelenkverschleiß) betroffen sein. Arthrose ist die weltweit häufigste Gelenkerkrankung. Der Knorpel an den Gelenken nutzt sich ab. Dieser Knorpel dient als eine Art Stoßdämpfer und Schutzschicht zwischen zwei Knochenenden und verhindert, dass die Knochen aufeinander reiben.
Häufig tritt Arthrose an Knie, Hüfte, Schultergelenk, Händen und Fingern oder auch an den Füßen auf. Arthrose-Patienten leiden oft an starken Schmerzen. Das Gelenk fühlt sich steif an. Heilbar ist Arthrose nicht. Doch mit der richtigen Behandlung und Physiotherapie lässt sich der Krankheitsverlauf aufhalten und die Beschwerden lindern.
So erkennen Sie Arthrose: Die Symptome
- Belastungsschmerzen, wenn das Gelenk stark beansprucht wird
- Anlaufschmerzen: Wenn Bein- oder Fußgelenk betroffen sind, kann es nach einer längeren Ruhepause zu Anlaufschmerzen kommen. In frühen Stadien sind auch Schmerzen im Ruhezustand möglich, zum Beispiel am Knie, wenn Sie sich nach einer größeren Belastung, etwa einer längeren Wanderung, ausruhen
- Beschwerden schon bei leichten Bewegungen und im Ruhezustand: Dieses ist bei einer fortschreitenden Arthrose der Fall
- Schwellungen am Gelenk können auftreten, wenn der betroffene Gelenkbereich sich entzündet
- Bei Fingergelenkarthrose kann es an den Händen neben Schmerzen und Steifheitsgefühl zu Kraftlosigkeit und harten Verdickungen an den Gelenken kommen
Wie wir Arthrose behandeln
Diagnostik
Unser oberstes Ziel ist es, Ihre Beweglichkeit zu erhalten und Ihre Schmerzen zu lindern. Deshalb untersuchen wir Sie zunächst eingehend und befragen Sie in einem ausgiebigen Anamnesegespräch zu Ihren Schmerzen. Damit wir uns ein detailliertes Bild über Ihre Arthroseerkrankung machen können, nutzen wir folgende bildgebenden Diagnostikmethoden:
- Röntgen: Hier erkennen wir Veränderungen am Gelenkspalt sowie mögliche Knochenwucherungen (Osteophyten).
- Ultraschall: Bei der Sonografie sehen wir nicht nur Knochen, sondern auch Kapseln und Muskeln. So können wir Entzündungen an Gelenkschleimhaut und -kapsel (Synovitis) sowie Veränderungen wie einen Gelenkerguss oder eine Zyste erkennen
- MRT: Gerade im Anfangsstadium hilft eine MRT-Aufnahme, eine klare Diagnose zu stellen. Im Tomografen lassen sich Weichgewebe wie Knorpel und Strukturen der Gelenkkapsel, Sehnen, Bänder, Muskeln und am Knie die Menisken gut erkennen.
- CT: Die Computertomografie stellt unterschiedliche Schichten dar und ermöglicht uns einen genaueren Einblick.
- Labortests: Auch Untersuchungen des Blutes und Urins oder eine Gelenkpunktion mit Analyse der gewonnen Gelenkflüssigkeit können Aufschluss über Krankheitsstadium oder –verlauf geben.
Therapie
Arthrose ist nicht heilbar, da sich der Schaden an Knorpel und Knochen nicht rückgängig machen lässt. Unsere Behandlung zielt deshalb darauf ab, ein Fortschreiten zu verhindern und Ihre Beschwerden zu lindern.
Unsere konservativen (nicht-operativen) Therapien bei Arthrose
- Ergotherapie: In der Ergotherapie lernen Sie z. B. wie Sie alltägliche Bewegungen möglichst ohne Schmerzen ausführen können.
- Physiotherapie: Mit Krankengymnastik können wir die Beweglichkeit Ihrer Gelenken gezielt fördern und Beschwerden verringern
- Physikalische Therapien: Wärme, Kälte und Strom können die Durchblutung am betroffenen Gelenk verbessern und so die Schmerzen lindern. Kälteanwendungen, etwa mit Kompressen oder mit Tonerde, lindern Entzündungen und wirken abschwellend. Wärmebehandlungen lockern die Muskulatur. Das gleiche gilt für Massagen, die ebenfalls Arthrosebeschwerden lindern können.
- Schmerzkatheter: Dabei handelt es sich um einen dünnen Plastikschlauch, über den der Patient Schmerzmittel erhält. Er wird im Anschluss an Operationen oder bei chronischen Schmerzen angewendet
Wenn die Arthrose fortschreitet, alle konservativen Therapien ausgeschöpft sind und Sie weiterhin an Schmerzen leiden, kann eine Operation in Frage kommen. Welche OP für Sie in Frage kommt, klären Sie gemeinsam mit Ihrem behandelnden Arzt.
Unsere Operationsmethoden bei Arthrose
- Arthroskopie (Gelenkspiegelung): Bei einer arthroskopischen Operation entfernen wir entzündetes Gewebe, teils abgelöste Knorpelstückchen oder reparieren Bandschäden.
- Versteifungen und Teilversteifungen: Hier wird die betroffene Stelle gezielt versteift, um die Beschwerden zu lindern. Allerdings ist die Beweglichkeit des Gelenks danach nur noch teilweise oder gar nicht mehr gegeben.
- Gelenkplastik: Sie hilft, Ihre Beweglichkeit wiederherzustellen.
- Gelenkersatz: Bei fortgeschrittener Arthrose können wir das beschädigte Gelenk gegen ein Kunstgelenk (Endoprothese) austauschen Je nach Verlauf der Krankheit ist dabei ein Teil- oder Komplettersatz des Gelenks möglich.